Ist Disziplin angeboren? Oder kannst du sie erlernen?

Kommt es dir manchmal so vor, dass andere viel disziplinierter sind als du? Fragst du dich, ob bei diesen Leuten die Disziplin angeboren sein könnte? Ob Disziplin nun wirklich vererbbar ist oder nicht, erfährst du in diesem Artikel.

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Um es kurz zu machen:

Disziplin ist nicht angeboren. Sie kann erlernt und trainiert werden. Die Voraussetzungen, um diszipliniert zu sein, sind uns aber allen angeboren. Mit welchen Tricks, du diese Disziplin aktivierst und in dein Leben holst, möchte ich dir in folgendem verraten.

1. Das richtige Mindset für Disziplin

Die Überzeugung, dass Disziplin bei manchen Menschen einfach angeboren sei und bei dir nicht, ist schon einmal sehr ungünstig. Das Mindset, also die geistige Einstellung, ist für die Disziplin schon einmal ungeheuer wichtig.

Wer denkt, Disziplin sei eine Eigenschaft, die man über die Gene mitbekommt, der glaubt auch, dass man sich nicht ändern könnte, wenn man nun einmal nicht so diszipliniert ist. Es ist die Vorstellung, dass anderen alles zufällt und man selbst eben Pech hat.

Es ist ein Fehler davon auszugehen, dass die Menschen, die einem diszipliniert vorkommen, diese Eigenschaft einfach geschenkt bekommen haben. Vielleicht sind sie auch gar nicht so diszipliniert, wie sie einem erscheinen.

Aber sollten sie tatsächlich erfolgreich und selbstbeherrscht sein, so ist das, das Ergebnis harter Arbeit. Glaube mir, diese Menschen haben nichts geschenkt bekommen.

Aber das ist auch eine gute Nachricht, denn es bedeutet: Veränderung ist möglich! Es ist möglich, aus einem undisziplinierten Menschen ein disziplinierter Mensch zu werden.

Wer sich einredet, dass es nicht möglich sei Disziplin zu erlangen, wird auch diese nicht erlangen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine korrekte Vorhersage, sondern um einen Selbstbetrug.

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer self-fulfilling prophecy (selbsterfüllenden Prophezeiung). Eine echte Vorhersage wäre, ein zukünftiges Ereignis korrekt zu prophezeien, auf das man keinen Einfluss hat.

Wenn man aber selbst dafür sorgt, dass etwas geschieht, dann hat man nur vorhergesagt, was man selbst tun wird und das ist keine Kunst.

Das Problem ist:

Man glaubt keinen Einfluss zu haben und nimmt sein Leben nicht in die Hand. Der Grund dafür ist einfach: Man möchte für seinen Misserfolg nicht als schuldig gelten und gibt lieber anderen die Verantwortung.

Es ist bequemer anderen Menschen, den Umständen oder den Genen die Schuld zu geben und sich in der Opferrolle zu sudeln.

Diszipliniert zu werden heißt also, eigene Fehler einzugestehen. Es ist aber auch erlaubt, eigene Erfolge anzuerkennen.

2. Konkrete Planung für mehr Disziplin

Es ist nachgewiesen, dass sich die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht, wenn man ernsthaft plant. Und das bedeutet nicht einfach nur, einen Moment daran zu denken. Ganz vage und irgendwann.

Es ist notwendig, präzise zu planen. Das heißt:

  • Aufgaben klar festlegen
  • Ziele konkret definieren
  • Zeit genau festlegen.

Zu den Zielen: Frage dich, wie du danach feststellst, ob Ziele erreicht wurden oder nicht. Ziele sind erst dann exakt genug, wenn sich ihr Erreichen überprüfen lässt.

Zeit: Lege ein Datum und eine Uhrzeit fest, wann du was machst. Und nicht: Irgendwann heute Nachmittag. Du kannst auch festlegen, wie lange du arbeitest, allerdings ist es manchmal schwierig vorherzusagen, wie viel Zeit ein bestimmter Schritt in Anspruch nehmen wird.

3. Für mehr Disziplin Resultate überprüfen

Eben habe ich beschrieben, dass Ziele so gesetzt werden sollten, dass auch überprüft werden kann, ob sie erreicht wurden. Weiter oben habe ich das Problem erwähnt, dass manche Menschen nicht daran glauben, dass sie disziplinierter werden können.

Das ist ja der Grund, weshalb sie davon ausgehen, dass Disziplin angeboren sei. Es ist gut möglich, dass diese Menschen es schon oft versucht haben, mehr Disziplin an den Tag zu legen, aber es wollte ihnen einfach nicht gelingen.

Aufgrund dieser negativen Erfahrungen ist es nachvollziehbar, wenn manche gar nicht mehr daran glauben, dass sie etwas verändern können. Das Problem dabei ist, dass sie die letzten Male, sich ihre Erfolge nicht bewusst gemacht haben.

Sie haben nur noch den totalen Misserfolg im Gedächtnis. Doch das ist sicher falsch. Sehr wahrscheinlich konnten zumindest Teilerfolge erziehlt werden.

Wer sich nach der Arbeit oder vor der nächsten Aufgabe bewusst macht, was er erreicht hat, wird zuversichtlicher in die Zukunft gehen.

Die eigene Anerkennung jedes erfolgreichen Schritts bestätigt einem die Selbstwirksamkeit. Man erkennt, dass man etwas verändern kann, dass es sich lohnt, sich anzustrengen und dass Disziplin und Erfolg nicht angeboren sind.

4. Routinen schaffen mehr Disziplin

Wiederholte Handlungen werden zur positiven Gewohnheit. Sie gehen in das Unbewusste über, es entsteht dabei ein Automatismus. Auf diese Weise werden wir sicherer und leistungsfähiger. Gleichzeitig fällt uns das Anfangen und die Arbeit leichter.

Die große Bedeutung von Routinen für die Disziplin habe ich auch schon in meinem Artikel über Disziplin im Haushalt beschrieben.

Sicher gibt es auch immer wieder neues zu tun und Unterschiede in unseren Aufgaben. Dennoch, und davon gehe ich fest aus, gibt es viele gleichbleibende Elemente der Arbeit.

Es macht Sinn, bestimmte Schritte in einer bestimmten Reihenfolge zu gleichen Zeiten zu machen. Der Rhythmus, der dabei entsteht, macht uns effizienter und es geschieht seltener, dass wir etwas vergessen.

Nico

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