Beleuchtung im Meditationsraum: Das richtige Licht zum Meditieren

Grelles Licht von Neonröhren in einer Lagerhalle. Würdest du hier gerne meditieren? Sicherlich nicht. Da ist ein gedämpftes Licht in einem schönen Wohnraum schon angenehmer. Oder das natürliche Licht der Sonne. Was für eine Beleuchtung solltest du im Meditationsraum haben?

Welche Rolle spielt die richtige Beleuchtung beim Meditieren und welche Tricks helfen dir dabei, das Licht optimal einzustellen. Um diese Fragen und noch mehr geht es in diesem Artikel.

Zunächst einmal möchte ich die Frage beantworten, wann die beste Uhrzeit zum Meditieren ist. Denn Tagsüber scheint die Sonne oder es ist bei Bewölkung zumindest so hell, dass wir den Meditationsraum nicht unbedingt beleuchten müssen.

Wann sollte man am Tag meditieren?

Entsprechend den traditionellen Lehren, wie Ayurveda oder der Traditionellen Chinesischen Medizin sollte am Morgen meditiert werden. Und zwar ganz schön früh. Nämlich noch bevor die Sonne aufgeht. Im Winter, wenn es lange dunkel ist, ist dies wohl noch relativ einfach zu realisieren.

Aber im Sommer ist dies schon sehr früh. Diese Regel muss man jetzt nicht unbedingt befolgen. Jedoch gibt es mehrere Gründe, auf die ich gleich eingehen werde, warum es Sinn macht, morgens zu meditieren.

Wenn du dich nun beschließt am Morgen deine tägliche Meditation durchzuführen, z.B. vor der Arbeit, dann wirst du dich wohl dabei eher auf eine bestimmte Uhrzeit festlegen, anstatt dich am Sonnenaufgang zu orientieren.

Somit wird es in den Sommermonaten morgens schon hell sein und du wirst keinen Bedarf haben, den Meditationsraum zusätzlich künstlich zu beleuchten. In den Wintermonaten jedoch kann es vorkommen, dass es noch dunkel ist und dann kommt es darauf an, die richtige Beleuchtung zu wählen.

Doch zurück zu der Frage, welche Vorteile es hat, am Morgen zu meditieren.

Nach dem Erwachen ist unser Geist noch frei und klar. Es gelingt uns damit wesentlich besser, uns zu konzentrieren. Es fällt leichter, aufmerksam den Atem zu beobachten. Wenn du versuchst aufkommende Gedanken zu beobachten, dann wirst du feststellen, dass uns am Morgen gar nicht so viele Gedanken in den Sinn kommen.

Dir wird es viel leichter gelingen, ganz im Hier und Jetzt zu sein, was das Ziel einer Achtsamkeitsmeditation ist. Zudem wird dir die Meditation viel Energie und Gelassenheit für den bevorstehenden Tagesverlauf mitgeben.

Du siehst also, dass es mehrere Vorteile hat, schon am Morgen zu meditieren.

Muss man nun unbedingt morgens meditieren?

Auch wenn es einige Vorzüge hat, musst du nicht zwingend morgens meditieren. Letztendlich geht es darum, dass du überhaupt irgendwie meditierst. Entscheidend ist eben, dass man es regelmäßig tut. Viele setzten sich am Anfang zu hohe Ansprüche. Es geht nicht darum, perfekt zu sein.

Mach es dir bequem und meditiere so, wie du es am besten kannst und zu dem Zeitpunkt, an dem es dir am besten passt.

Habe bitte Geduld und bleib dran. Es dauert nämlich ein wenig, bis die Meditation ihre Wirkung entfaltet. Wie lange es braucht, damit habe ich mich in folgendem Artikel ausführlicher beschäftigt: Wie lange dauert es, bis man meditieren kann?

Meditieren am Abend

Auch das Meditieren am Abend hat seine Vorteile. Viele setzten es ein, bevor sie zu Bett gehen, um Ruhe zu finden und damit die Schlafqualität zu verbessern. Wenn du am Abend meditierst, wirst du feststellen, dass es eine ganz andere Erfahrung ist, als am Morgen.

Natürlich werden da mehr Gedanken sein. Vielleicht ist man auch etwas müde und schafft es nicht so einfach, sich zu konzentrieren. Man sollte nicht dieselben Erwartungen haben, wie am Morgen. Es wird sicherlich nicht so leicht gelingen, ganz achtsam in der Gegenwart zu verweilen.

Das ist aber auch nicht so schlimm. Entscheidend ist eben nur, dass man allmählich zur Ruhe findet. Ich bin mir sicher, dass sich dadurch der Schlaf verbessert und man gelassener und kraftvoller in den nächsten Tag starten kann.

Meditation zwischendurch

Auch mitten im Alltag ist es möglich und sehr wohltuend, immer wieder einmal in einen meditativen Zustand zu gehen. Dabei ist es nicht entscheidend, eine formelle Meditation mit einem ganz bestimmten Ablauf durchzuführen.

Es geht lediglich darum, bestimmte Situationen zwischendurch ganz achtsam wahrzunehmen, wozu man nicht unbedingt die Augen schließen muss. Dabei tritt man aus den Gedanken heraus, in dem man sich z.B. aufmerksam auf die Umgebung konzentriert.

Das Licht beobachten und wahrnehmen

In vielen Momenten des Alltags muss man natürlich das Licht in Kauf nehmen, dass eben gerade da ist. Man kann keine besondere Beleuchtung installieren. Was man aber tun kann, ist, gerade die Aufmerksamkeit besonders auf dieses Licht zu richten.

Woher kommt es, ist es von einer Leuchte oder von der Sonne oder gar gemischt. Wenn es künstliches Licht ist, um was für eine Leuchte handelt es sich, welche Farbe hat das Licht. Und wenn es natürliches Licht ist, ist der Himmel klar oder von Wolken bedeckt?

Beobachte auch, welche Stimmung das Licht verbreitet.

Welches Licht am Morgen?

Wir haben nun geklärt, dass anhängig der Tageszeit nicht immer eine Beleuchtung zum Meditieren benötigt wird. Wenn es jedoch dunkel ist, macht es auch Sinn, je nach Tageszeit die Beleuchtung anders auszuwählen.

Es kann nämlich gerade im Winter sowohl morgens als auch abends dunkel sein. Dennoch sollte dabei nicht das gleiche Licht ausgewählt werden.

Für den Morgen empfiehlt es sich, ein Licht mit stärkerem Blauanteil zu wählen, z.B. ein kaltweißes Licht. Dieses Licht hemmt die Ausschüttung von Melatonin, dem Schlafhormon. In der Folge weicht die Müdigkeit und wir werden wacher.

Bei der Meditation wird man üblicherweise die Augen geschlossen halten. Trotzdem hat das Licht auch bei geschlossenen Augen einen Einfluss, da unsere Augenlider nicht vollständig lichtundurchlässig sind.

Auch wenn du ein Leuchtmittel (früher Glühbirne genannt) mit größerem Blauanteil nimmst, braucht dieses nicht so außergewöhnlich hell zu sein. Mach es so, wie es dir passt. Es sollte dir nicht zu hell sein, sondern so, dass es angenehm für dich ist.

Es ist auch nicht dringend nötig, sich von einem Scheinwerfer bestrahlen zu lassen. Wenn du willst, kannst du eine Leuchte mit Lampenschirm verwenden.

Dies ist eine bessere Lösung als zu dimmen. Auch wenn es dimmbare LEDs gibt, so verfärben sich kaltweiße LEDs beim Dimmen in eine ungewöhnliche Richtung. Auf jeden Fall verfärben sie sich anders, als Glühlampen.

Welches Licht am Abend?

Während ein erhöhter Blauanteil im Licht die Melatoninproduktion hemmt, führt ein größerer Rotanteil zu einer verstärkten Ausschüttung dieses Schlafhormons [1]. Ein erhöhter Rotanteil finden wir bei warmweißem Licht.

Allerdings ist der Einfluss von diesem warmweißen Licht auf die Melatoninproduktion nicht groß [2]. Daher ist es wichtig, sich am Abend nicht zu lange zu hellem Licht auszusetzen.

Für die Meditation am Abend bedeutet das, dass wir sie am besten bei gedämpftem Licht mit einem warmweißen Farbton ausführen. Es empfiehlt sich, Leuchten mit Lampenschirmen einzusetzen. Bei Bedarf kann das Licht auch gedimmt werden.

Ich möchte noch einmal festhalten, dass die Helligkeit eine wichtige Rolle spielt. Es ist für die abendliche Meditation ratsam, schwache Lampen einzusetzen, die den Raum nicht besonders stark ausleuchten.

Selbst bei einem warmweißen Licht sollte man keine helle Beleuchtung am Abend einschalten, wenn man anschließend gut schlafen möchte.

Nico

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