Meditation im Freien kann etwas sehr Schönes sein. Doch wenn es nicht so warm ist, beginnt man beim Meditieren schnell zu frieren, da man sich ja nicht bewegt. Ebenso kann es einem auch im Innern gehen. Wenn Räume wenig beheizt sind, kann auch da die Meditation zum frostigen Erlebnis werden.
Was also tun, damit es einem beim Meditieren nicht zu kalt wird? Außerdem: Was ist die ideale Temperatur für eine Meditation? Haben Kälte und Wärme möglicherweise auch einen positiven Effekt für das Wohlbefinden? Das und mehr kläre ich im heutigen Artikel.
Inhalt
Wie kommt es, dass man bei der Meditation friert?
Frieren bedeutet, dass wir Kälte in einer unangenehmen Form empfinden. Es ist für uns nicht wohltuend kühl, wie wir das vielleicht im Sommer erleben, wenn wir aus der drückenden Hitze in einen Raum treten, in dem eine niedrigere Temperatur herrscht.
Frieren heißt, dass es für uns und unseren Körper zu kalt ist. Es ist nicht einfach irgendwie kalt. Denn kalt ist relativ. So gelten in unseren Breiten 15°C im August als kalt und ebendiese 15°C im Januar als warm. Bei angemessener Kleidung wird man aber in beiden Fällen nicht frieren.
Für die Temperatur in unserem Körper und die Frage ob man bei der Meditation friert, sind folgende 3 Faktoren entscheidend:
- Die Umgebungstemperatur
- Die Isolation z.B. Kleidung
- Die Wärmebildung im Körper
Die Punkte 2 und 3 sind vor allem beim Meditieren dafür verantwortlich, dass es dazu kommen kann, dass wir frieren.
Bei der Isolation denke ich dabei weniger an die Kleidung. Denn ich gehe davon aus, dass wir schon vorab das richtige angezogen haben. Ansonsten würden wir schon vor der Meditation frieren.
Mir geht es mehr um die Tatsache, dass wir beim Meditieren meist sitzen, z.B. im Lotossitz. Und nun stellt sich die Frage, ob wir wegen des kalten Bodens frieren. Häufig kann dabei die Temperatur des Bodens noch einmal viel niedriger sein, als die des Raumes oder der Umgebung im freien.
Deshalb geht es nicht nur um eine angemessene Kleidung, sondern auch um die passende Unterlage. Für die meisten Anwendungsfälle eignet sich hierfür eine Isomatte zum Sitzen auf dem Boden. Zusätzlich kannst du auch noch Meditationskissen verwenden.
Der Hauptgrund, weshalb es bei der Meditation dazu kann, dass du frierst, ist aber die zurückgefahrene Wärmebildung im Körper. Das Gehirn braucht für das Meditieren durchaus einiges an Energie, da man sich doch sehr konzentrieren muss.
Allerdings ist der Energieverbrauch unseres Gehirns selbst bei hoher Aktivität nicht vergleichbar mit dem unserer Muskeln. Und das ist genau der Grund, weshalb es passieren kann, dass uns kalt wird. Bei der Meditation bewegen wir uns nicht, wodurch die meisten Muskeln nicht aktiv sind.
So müssen sie auch nicht mit Sauerstoff versorgt werden, weswegen die Durchblutung heruntergefahren werden kann. Im Innern des Körpers wird nun weniger Wärme erzeugt, wodurch wir auf mehr Wärme von außen angewiesen sind.
Während wir also zu Beginn den Raum oder den Ort im Freien nicht als kalt empfanden, kann es sein, dass wir im Laufe der Meditation beginnen, leicht zu frieren. Dies kann vor allem dann eintreten, wenn wir eine längere Zeit meditieren.
Was kannst du in Innenräumen tun, um beim Meditieren nicht zu frieren?
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, weshalb wir uns in unserem Bett beim Schlafen mit einer Decke zudecken? Hier tritt der gleiche Effekt ein. Wir liegen die ganze Nacht, bewegen uns dabei sehr wenig und der Blutdruck, die Herzfrequenz sowie die Körpertemperatur werden dabei gesenkt.
Deswegen decken wir uns im Bett zu. Viele Beginner entscheiden sich auch dafür, im Liegen zu meditieren. Welche Vor- und Nachteile das hat, habe ich in folgendem Artikel ausführlich beschrieben: Muss man beim Meditieren sitzen?
Im Sitzen meditieren
Auch wenn es angenehm sein mag, so tendiert man während einer Meditation im Liegen mehr dazu, zum Frieren anzufangen. Die Muskeln werden stärker entspannt und auch hier wird die Durchblutung deutlicher abgesenkt.
Wenn du unbedingt im Liegen meditieren möchtest, dann empfehle ich dir auch, dich zuzudecken.
Ansonsten ist mein erster Tipp gegen das Frieren bei der Meditation: Im Sitzen meditieren.
Dazu brauchst du auch keine komplizierten traditionellen Sitzhaltungen einnehmen. Es genügt, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Ich halte es auch nicht für nötig, sich im Sitzen mit einer Decke einzuwickeln. Das stört nur die Ausrichtung, weil man die Decke festhalten muss.
Wozu ich aber raten kann, ist, sich ausreichend warm anzuziehen.
Die richtige Unterlage für die Meditation
Wie oben schon erwähnt, empfiehlt es sich für eine Sitzmeditation auf dem Boden als Unterlage eine Isomatte und Meditationskissen zu wählen.
Auch für die Meditation auf einem Stuhl kannst du ein Kissen auf der Sitzfläche verwenden. Die Rückenlehne muss nicht gepolstert und warm sein, ebenso nicht die Armlehnen, falls welche vorhanden sind.
Denn für die Meditation auf einem Stuhl ist es am besten, wenn du aufrecht sitzt. Dabei ist der Rücken frei und nicht angelehnt. Die Hände legst du ebenfalls nicht auf Seitenlehnen auf. Du kannst sie in deinen Schoss legen oder eine der typischen traditionellen Handhaltungen einnehmen.
Zur Meditation ausreichend heizen
Hierbei musst du bedenken, dass es dir bei der Meditation kälter werden könnte. Das muss aber nicht unbedingt sein. Manche berichten sogar davon, dass sie beim Meditieren eine gewisse Wärme fühlen.
Der Raum sollte ausreichend, normal beheizt sein und dabei eine Temperatur von ungefähr 22°C haben.
Man sollte es vermeiden, mit der Meditation in einem Raum zu beginnen, der gerade noch warm genug ist, um nicht zu frieren. Wenn du dann anfängst zu meditieren, und es dir ein wenig kälter wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du zu frieren beginnst.
Vor der Meditation etwas Warmes trinken
Viele empfinden es als angenehm, vor der Meditation etwas Warmes zu trinken, um von inne heraus aufgewärmt zu werden. Wenn du am Morgen meditierst, kannst du zuvor einen Kaffee trinken. Die belebende Wirkung ermöglicht mehr Konzentration, womit auch die Achtsamkeit leichter fällt.
Für eine Meditation am Abend kannst du einen Tee trinken. Dabei stehen viele verschiedene Entspannungstees zur Verfügung.
Was kannst du draußen tun, um bei der Meditation nicht zu frieren?
Meistens meditiert man im Innern. Gerade für den Anfang kann es hilfreich sein, in Räumen zu meditieren, um Stille zu finden und sich nicht von den vielen Eindrücken im Freien ablenken zu lassen.
Denn im Freien gibt es schon manches, was einen stören kann. Das Rauschen des Windes, des Gefühl des Windes auf der Haut oder eine Vielzahl anderer Geräusche und Wahrnehmungen.
Ich will dir natürlich nicht verbieten im Freien zu meditieren, denn es kann auch etwas Wunderschönes sein. Es ist eben eine individuelle Geschmacksache, ob es einem zusagt oder nicht.
Man kann draußen eine Meditation genauso durchführen, wie man das in Innenräumen tut. Das bedeutet, sich auf den Boden zu setzen, auf eine Unterlage oder direkt und damit anzufangen. Wenn es im Sommer warm ist, ist das auch wirklich kein Problem.
Was aber tun, wenn es kalt ist? Dann würde ich die Meditation in „abgespeckter“ Form durchführen. D.h. im Stehen meditieren, kürzer meditieren und sich ausreichend warm anziehen.
Auch hier verhält es sich ähnlich, wie bei der Beheizung eines Raumes. Mann sollte sich nicht so kleiden, dass man die Kälte gerade noch ertragen kann. Wenn dann im stillen Stehen die Körpertemperatur sinkt, kann es schnell dazu kommen, dass man friert.
Als angemessene Länge für das Meditieren in der Kälte im Freien schlage ich ca. 5min vor.
Eine Möglichkeit besteht auch darin, vor der Meditation sich genügend zu bewegen. Doch hier sollte man aufpassen, dass man nicht ins Schwitzen kommt. Mit der durchnässten Kleidung kann es dann im Winter sehr unangenehm werden, in der Kälte zu meditieren.
Ist Frieren beim Meditieren vielleicht sogar gut?
Manch einer könnte auf den Gedanken kommen, dass das Frieren bei der Meditation sogar von Vorteil sein könnte. Auf so eine Idee könnte man kommen, wenn man an die Kneipp-Kuren oder das Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser denkt.
Doch dabei handelt es sich nur um kurze Momente in der Kälte. Die Meditation hingegen ist für einen längeren Zeitraum ausgelegt. Außerdem ist es schwer möglich, in einen meditativen Zustand zu kommen, während man sich mit kaltem Wasser übergießt oder in kalte Luft stellt.
Es sind einfach zwei verschiedene Konzepte, die nicht unbedingt zusammenpassen. Auch finden sich in den traditionellen Lehren keine Überlieferungen, die gezielt vorsehen, bei Kälte zu meditieren.
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