Meditation im Freien – Was du dabei beachten solltest

Liebst du auch so die Natur so wie ich? Hast du dabei schon einmal daran gedacht, eine Meditation im Freien zu machen? Welche Vorteile das hat, welche Herausforderungen einem dabei begegnen können und wie man die besten Ergebnisse erzielt, möchte ich in diesem Artikel klären.

Eine Vielzahl von Studien belegt die positive Wirkung auf unsere Gesundheit, wenn wir uns in der Natur aufhalten. Warum das Verweilen im Freien so sehr zu unserem Wohlbefinden beiträgt, lässt sich leicht nachvollziehen.

Schließlich sind wir auch ein Teil der Natur. Es ist die Umgebung, in der wir seit Urzeiten leben und an die wir uns angepasst haben. Das Leben in der Stadt ist hingegen evolutionsgeschichtlich noch etwas ganz Neues.

Aus Japan kommt der Trend, zum Stressabbau in den Wald zu gehen. So ganz neu ist das für uns nicht. Doch dort wird das regelrecht als medizinische Maßnahme verordnet. In unseren Breiten wird nun auch vermehrt für das Waldbaden geworben.

Dazu finden sich inzwischen auch viele geführte Angebote. Ein Coach begleitet eine Gruppe ins Grüne und bringt ihr bei, wie man richtig waldbadet.

Ich denke, jeder von uns hat schon angenehme Erfahrungen damit gemacht, sich in der Natur aufzuhalten und dabei z.B. Sport zu machen. Aber ich gehe davon aus, dass die Wenigsten schon einmal eine richtige Meditation im Freien gemacht haben. Immer wieder sieht man das in den Medien.

Vereinzelt konnte ich auch schon Menschen in der Natur beim Meditieren begegnen. So erinnere ich mich daran, dass ich einmal im Tessin in der Nähe eines Wasserfalls auf eine Person stieß, die sich dort auf einem Fels niedergelassen hatte. Im Lotossitz sitzend, ließ die Person die beeindruckende Natur auf sich wirken.

Und ich muss zugeben, dass an diesem Ort schon eine ganz besondere Atmosphäre, eine ganz besondere Energie vorherrschte.

Muss eine Meditation im Freien formell sein?

Damit meine ich, ob man eine Meditation draußen nach den üblichen Abläufen und Regeln durchführt muss, wie man das auch im Innern tut. Also unter Einhaltung der traditionellen Lehren. D.h. im aufrechten Sitzen auf dem Boden in einem Lotossitz. Dabei die Augen geschlossen und auf den Atem achtend.

Meine kurze Antwort: Nein, man muss sich für die Meditation im Freien nicht unbedingt an diese Regeln halten. Man kann auch formlos meditieren.

Wenn du willst, darfst du natürlich im traditionellen Stil einer Achtsamkeitsmeditation meditieren. Aber da ergeben sich schon einige Herausforderungen. Welche das sind, darauf möchte ich in Folgendem Eingehen.

Harter und kalter Untergrund zum Meditieren

In Innenräumen nimmt man zum Meditieren auf dem Boden Platz. Eine Isomatte und ggf. auch noch Meditationskissen verhindern, dass man hart sitzt. Außerdem friert man dann auch nicht am Gesäß oder an den Beinen.

Über das Problem des Frierens beim Meditieren habe ich schon einmal einen ausführlichen Artikel geschrieben. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, dann klicke bitte hier: Bei der Meditation frieren? Diese 5 Tipps können helfen.

Eine einfache Lösung für die Sitzmeditation ist auch das Meditieren auf einem Stuhl. Wenn du dabei aufrecht sitzt, ist das völlig in Ordnung, es auf diese Weise zu tun. Auch, wenn das nicht der Tradition entspricht. So hat man immer eine weiche und warme Sitzunterlage.

Wenn du nun im Freien auf dem Boden sitzen möchtest, kannst du auch in diesem Fall eine Isomatte und Meditationskissen hinlegen. Dazu musst du natürlich alle Utensilien zum Meditationsort tragen. Außerdem sollte der Untergrund eben sein.

Wenn der Boden besonders hart ist, dann kann es sein, dass man trotz Unterlage nicht weich genug sitzt, um angenehm zu meditieren. Außerdem kann ein spitziger oder rauer Untergrund Probleme bereiten.

Zudem können große Schuhe beim Einnehmen eine Lotossitzes störend sein. Normalerweise meditiert man ja barfuß. Und wenn du deine Schuhe im Freien ausziehst, kannst du auch schnell kalte Füße bekommen.

Klappstuhl zum Meditieren im Freien

Alternativ kannst du auch einen Klappstuhl mitnehmen. Doch auch den musst du erst einmal dort hinbringen, wo du meditierst. Vielleicht kennst du auch einen Ort, an dem eine Bank steht, auf der du zum Meditieren Platz nehmen kannst.

Generell kann es dazu kommen, dass man beim Meditieren im Freien leicht friert. Nicht nur über den Boden, sondern auch über die Luft am Oberkörper. Auch zu diesem Problem gebe ich Auskunft in folgendem Artikel.

Du siehst, dass eine formgerechte Sitzmeditation im Freien eine gewisse Challenge sein kann. Das muss nicht unbedingt sein. Warum nicht einfach formlos meditieren?

Anleitung für eine formlose Meditation im Freien

Das Wesentliche bei der Meditation ist die Achtsamkeit. Es geht darum, ganz im Hier und Jetzt zu sein, in der Gegenwart anzukommen. Das bedeutet, es zählt, immer wieder aus seinen Gedanken herauszutreten und in Wahrnehmung der Sinne zu kommen.

Dafür ist es nicht nötig, einen Lotossitz einzunehmen. Es ist nicht einmal nötig, überhaupt zu sitzen.

Ich empfehle die Meditation im Stehen oder im Gehen. Denn so ist auch kein Problem, sich wärmer anzuziehen. Außerdem hält man sich in Bewegung, wodurch verhindert wird, dass der Körper zu schnell abkühlt.

Und erstaunlicherweise entspricht das sogar einer traditionellen Meditationsform. So findet man im Zen-Buddhismus z.B. den Kinhin, eine Gehmeditation in Achtsamkeit und Bewusstsein.

Meditation mit offenen Augen

Normalerweise meditiert man mit geschlossenen Augen. Welche Vorteile das hat, erfährst du in folgendem Artikel: Meditieren mit offenen oder geschlossenen Augen? Was ist besser? Für das Meditieren im Freien kann es jedoch ganz nützlich sein, die Augen offen zu lassen. Wieso? Das erfährst du gleich!

Manche beklagen sich, dass man beim Meditieren im Freien so leicht abgelenkt wird. Da ist das Rauschen des Windes oder sonst irgendein Geräusch. Zudem spürt man den Wind auch noch. Aber ich finde, dass gerade das interessant ist und für die Meditation genutzt werden kann.

Sicherlich, wer das Ziel verfolgt, sich auf seinen Atem zu konzentrieren, der wird von jedem anderen Geräusch oder Gefühl gestört. So ist es manchmal gar nicht mehr möglich, den Luftstrom des eigenen Atems zu hören, wenn anderer Schall viel lauter ist.

Und wenn der Wind die Nase streichelt, dann spürt man auch nicht mehr so deutlich den Luftstrom vom Aus- und Einatmen an den Nasenlöchern.

Deshalb macht es Sinn, sich bewusst auf außen zu konzentrieren. Es gibt so viel in der Natur wahrzunehmen, zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu riechen und vielleicht sogar manchmal auch zu schmecken.

Die Natur hält immer wieder so schöne und eindrucksvolle Orte für uns bereit, dass es schade wäre, einfach schnell daran vorüber zu gehen. Das bewusste Wahrnehmen der Natur bewirkt in uns schnell eine tiefe Ruhe und hinterlässt noch lange danach ein Gefühl des Wohlbefindens, sowie einen klaren Kopf.

Oft machen wir Sport, wir reden miteinander oder hören Musik mit den Kopfhörern, wenn wir uns im Freien befinden. Aber warum nicht einmal aufmerksam verfolgen, was um uns herum in der Natur geschieht.

Das Ziel sollte eben sein, immer wieder den Strom der Gedanken zu verlassen und sich ganz auf die Wahrnehmung der Sinneseindrücke zu richten.

Nico

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