Was ist der Unterschied zwischen Meditation und Hypnose?

Heute soll es darum gehen, worin eigentlich der Unterschied zwischen Meditation und Hypnose besteht. Dabei kläre ich, dass es überhaupt nicht dasselbe ist, auch wenn es von außen vielleicht so aussieht. Anschließend gehe ich darauf ein, wofür und auf welche Weise du Hypnose und Meditation einsetzen kannst.

Hypnose ist ein Verfahren, um jemanden mithilfe der Vorstellung in eine alternative Wirklichkeit zu führen, um damit bestimmte Ziele zu erreichen [1]. Hypnose wird häufig benutzt gegen Ängste, schlechte Angewohnheiten oder zur Vorbereitung auf große Herausforderungen.

Eine Meditation ist weniger zielgerichtet. Es bestehen vielzählige Formen. Meist geht es darum, den Geist zu entleeren und Ruhe zu finden.

Wie läuft eine Hypnose ab?

Der erste große Unterschied zur Meditation besteht darin, dass die Hypnose in der Regel nicht allein durchgeführt wird. Ja, es gibt auch Selbsthypnose. Aber viele Experten sind der Meinung, dass es sich dabei nicht um eine richtige Hypnose mit der vollen Wirksamkeit handelt.

Es benötigt also eine zweite Person, einen Hypnotiseur, der die Hypnose einleitet.

Hypnose wird häufig im Rahmen einer Therapie oder eines Coachings angewandt.

Die Induktion

Die Person, die die Hypnose erhalten soll, nimmt eine liegende, sitzende oder seltener auch stehende Haltung ein. Die Einleitung erfolgt durch verschiedene Induktionsmethoden. Ziel der Induktion ist es, zunächst einmal Entspannung herzustellen und die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken.

Es geht darum, einen Rapport [2] herzustellen, einen guten Kontakt zwischen dem Hypnotiseur und dem Hypnotisand, wie die hypnotisierte Person auch genannt wird. Es ist ein emotionaler Kontakt, bei dem ein gewisser Austausch stattfindet, selbst wenn die meiste Zeit nur der Hypnotiseur spricht.

Was macht der Hypnotiseur?

Die wesentliche Aufgabe des Hypnotiseurs besteht im Reden. Einleitung, Vertiefung, Hauptteil und Auflösung werden nur durch das Sprechen ausgeführt. Vereinzelt gibt es auch Berührungen durch den Hypnotiseur.

Der Hypnotiseur hypnotisiert nicht mit seinen Augen, sondern mit seiner Stimme. Es gibt spezielle Induktionen, bei denen man einen Punkt (z.B. ein Pendel) anfixiert, während eine Schwere der Augenlider suggeriert wird. Es existiert eine Vielfalt, teils sehr kreativer Induktionsmethoden, wie z.B. die Umfall-Induktion.

Dabei sind diese Tricks gar nicht wirklich nötig. Es genügt zu sagen, dass die Person tief atmen, sich entspannen und die Augen schließen soll. Und damit ist die Hypnose perfekt eingeleitet.

Hypnose bedeutet im Grunde genommen, dass eine Person einer anderen Person, die die Augen geschlossen hält, eine Geschichte erzählt. Ähnlich einer Gutenachtgeschichte, die man einem Kind erzählt, während es schlummert. Allerdings sollte man bei der Hypnose nicht einschlafen, sonst wäre das Ziel verfehlt.

Denn es geht ja darum, etwas mitzuteilen, um eine Veränderung zu bewirken. In Hypnose richtet sich der Hypnotiseur mit seiner Ansprache an das Unbewusste.

Die ganze Kunst besteht im Gesagten. Es geht darum, geschickt zu formulieren. Außerdem zählt es, passende Bilder und Metaphern zu wählen. Man versucht, die Ziele, die der Klient erreichen möchte, in eine Geschichte zu verpacken.

Die verschiedenen Formen von Hypnose

Bei der Hypnose gibt es auch unzählige Varianten, wie bei der Meditation. Es existieren ganz unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die Hypnose eingeleitet wird und wie man spricht.

Die einen sagen, man soll direkte Suggestionen geben. Also ähnlich wie Befehle. Andere vertreten, dass man indirekt sprechen soll, dass man erlauben soll. Wieder andere haben die Ansicht, es sei wichtig, alles in Form einer Bildergeschichte auszudrücken.

Eine spezielle Form stellt die analytische Hypnose dar. Dabei soll den Problemen auf den Grund gegangen werden. Hierbei besteht eine gewisse Verwandtschaft zur Psychoanalyse oder zur Traumdeutung. Ähnlich wie bei Träumen kann auch in Hypnose manches aus dem Unbewussten zutage gefördert werden.

Bei dieser Form der Hypnose stellt der Hypnotiseur Fragen und der Hypnotisand antwortet, was ihm im Kopf erscheint. Es findet eine Art Gespräch unter Trance statt.

Die Phasen der Hypnose

Ich habe oben schon die Induktion also die Einleitung beschrieben. Es folgt eine Vertiefung mit dem Sinn weiter zu entspannen und in die Gedanken einzutauchen.

Anschließend kommt der Hauptteil, bei dem es um die Inhalte geht, die vereinbarten Ziele geht. Hier werden die Suggestionen, die Ansagen platziert.

Zum Schluss folgt eine Auflösung der Hypnose. Es geht darum den Kreislauf in Schwung zu bringen, die Körperspannung wieder aufzubauen und zum Wachbewusstsein zurückzukehren. Hierzu gehört auch, dass die Verbindung zum Hypnotiseur, der Rapport wieder aufgehoben wird.

Vor der Hypnose spricht der Hypnotiseur mit dem Klienten die Ziele ab, die er dann in den Text einbaut. Nach der Hypnose kann über Erfahrungen während der Hypnose gesprochen werden. Die Hypnose kann zu späteren Zeitpunkten wiederholt werden.

Wo kommt Hypnose her?

Hypnose hat keine so alte Geschichte wie Meditation. Jedoch existieren in bestimmten Traditionen ähnliche Praktiken, um in Trance zu gelangen. Moderne Hypnose, losgelöst von religiösen Hintergründen, wurde ab 1770 erforscht und entwickelt.

Franz Anton Mesmer war eine bedeutende Persönlichkeit in der Entwicklung der Hypnose. Er dachte aber zunächst, dass die Wirkung von Magneten kommen würde, die er den Leuten auflegte.

Hypnose wurde schnell zu einem Verfahren für die Persönlichkeitsentwicklung und Heilung. Sie steht nicht in einer langen Tradition, wie die Meditation und dient auch nicht zur Erreichung spiritueller Ziele.

Was hingegen ist Meditation?

Meditationen sind Geistesübungen, die es in vielfältiger Form gibt. Sie existieren schon sehr lange und sind abgesehen von wenigen Ausnahmen immer Teil spiritueller oder religiöser Traditionen.

Bei diesen nicht-spirituellen Ausnahmen handelt es sich um moderne Formen der Meditation, die von ihren religiösen-spirituellen Elementen losgelöst wurden. Mehr Infos zu diesen Arten von Meditationen findest du in folgendem Artikel: säkulare Meditation.

Welche Ziele verfolgt man mit traditionellen Meditationen?

In den alten Traditionen verfolgt man spirituelle, religiöse Ziele. Also sehr große Ziele. Es geht nicht einfach nur um Entspannung oder das Ablegen einer schlechten Angewohnheit. In manchen Traditionen ist das Meditieren so wichtig, dass man sagen könnte, es ist dort der Sinn des Lebens.

Im Buddhismus zum Beispiel ist das höchste Ziel eines Menschen, aus dem Kreislauf der Wiedergeburt auszutreten. Nach dieser Lehre hat das ganze Leben eines Menschen nur den Sinn, mithilfe der Meditation diesen Austritt zu schaffen.

Und mit moderner Meditation?

Moderne säkulare Meditationen leisten einen wesentlichen Beitrag zum Stressabbau, zur Entspannung und zum Wohlbefinden. Sie haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Durch ihre Anwendung ist es möglich auf Distanz zu den eigenen Gedanken zu gehen. So kann man auch von Konflikten oder Sorgen Abstand gewinnen.

Was ist der Unterschied zwischen Meditation und Selbsthypnose?

Insofern man sich keine geführte Meditation anhört, meditiert man in Stille. Niemand anderes spricht, keine echte Person und auch keine Stimme von einer Tonaufnahme. Sehr ähnlich verhält es sich zumindest dem äußeren Anschein nach auch bei der Selbsthypnose.

Selbsthypnose und Meditation haben in der Tat viele Gemeinsamkeiten. Z.B. erreicht man einen ähnlichen Zustand der Entspannung. Es existieren auch Formen der Meditation, wie die Konzentrationsmeditation, bei der man auch den Fokus im Geiste auf eine bestimmte Sache richten kann.

Da werden die Unterschiede zur Selbsthypnose tatsächlich gering. In der Regel geht es aber bei der Meditation darum, im Hier und Jetzt zu sein, achtsam zu sein. Man könnte sagen, man verfolgt das Ziel außen zu bleiben. So richtet man die Aufmerksamkeit z.B. auf die Wahrnehmung der Geräusche.

Bei der Selbsthypnose versenkt man sich absichtlich in die Gedanken. Man geht nach innen. In der Vorstellung kann man sich dabei auch an einen anderen Ort begeben. Oder man macht eine Gedankenreise in die Vergangenheit oder die Zukunft. Man ist nicht im Hier und Jetzt, wie bei der Meditation.

Die Ziele, die bei der Selbsthypnose verfolgt werden, sind dieselben wie bei der Hypnose. Man versucht also durch die Imagination ganz bestimmte Ziele zu visualisieren, um diese dann im echten Leben zu erreichen.

Sicherlich ist das nicht ganz so wirksam, wie bei einer Fremdhypnose. Häufig folgt eine Selbsthypnose aber auch nur als Ergänzung oder Wiederholung nach einer Fremdhypnose. Sie wird dann alleine angewendet, wenn der Hypnotiseur nicht mehr anwesend ist.

Was ist der Unterschied zwischen Hypnose und Trance?

Trance ist der Zustand, in den man mithilfe der Hypnose versetzt wird. Zur Unterscheidung von anderen Arten von Trance spricht man hier auch manchmal von der hypnotischen Trance. Oft wird aber auch der Trance-Zustand als Hypnose bezeichnet. Man spricht z.B. davon, dass sich eine Person in Hypnose befindet.

Als Hypnose bezeichnet man auch das Verfahren zum Herstellen einer Trance.

Was ist der Unterschied zwischen Meditation und Trance?

Beide Zustände sind ähnlich, da sie mit Entspannung und Ruhe einhergehen. Konzentration, ein typisches Merkmal eines meditativen Zustandes, lässt sich auch zum Teil bei einer hypnotischen Trance finden.

Während man bei der Meditation für gewöhnlich die Sinneseindrücke, Gedanken oder Gefühle bewusst wahrnimmt, versenkt man sich bei der Trance in eine Gedankenwelt.

Bei Messungen der Hirnwellen mit einem EEG zeigen sich folgende Unterschiede: Während meditativer Zustände treten Gamma-Wellen auf. Während hypnotischer Trance-Zustände Delta- und Thetawellen. Daraus lässt sich erkennen, dass eine Trance unter der normalen Hirnaktivität, also dem Schlaf näher liegt.

Bei einer Meditation hingegen ist das Gehirn sogar überdurchschnittlich aktiv. Man könnte sagen, man ist noch wacher als im Normalzustand.

Fazit: Hypnose und Meditation sind beide eine große Hilfe

Du siehst, dass man bei den beiden Verfahren anders vorgeht, aber beides Mal gute Ergebnisse erzielen kann. Was ist nun mit geführter Meditation? Ist das nicht eigentlich eine Hypnose? Mehr zu diesem Thema erfährst du in folgendem Artikel: geführte oder stille Meditation? Was ist besser?

Nico

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