Was ist der Unterschied zwischen Kontemplation und Meditation?

Heute möchte ich die Frage klären, welcher Unterschied zwischen Kontemplation und Meditation besteht. Außerdem erfährst du Details zur Ausführung sowie spannende Infos zur Geschichte beider Methoden.

Meditation ist der Oberbegriff für verschiedene Geistesübungen. Typischerweise richtet man dabei die Aufmerksamkeit auf bestimmte Körperbereiche oder man beobachtet neutral die Gedanken. Oft soll dabei der Geist geleert werden.

Kontemplation heißt nachdenken über philosophisches, religiöses oder sich selbst.

Was haben Kontemplation und Meditation gemeinsam?

Schon allein die Tatsache, dass du dich fragst, worin der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen besteht, weist darauf hin, dass beide Dinge gemeinsam erwähnt wurden.

So erklärt z.B. der Duden Meditation als kontemplative Versenkung. In Wikipedia erfährt man über die verschiedenen Formen von Meditation. Dabei lernt man auch Kontemplation als eine Form des Meditierens kennen.

Auch auf vielen anderen Internetseiten und Werken der Literatur findet man beide Dinge gemeinsam. Wie ist das nun zu verstehen? Sind Kontemplation und Meditation etwa dasselbe? Nein. Der Unterschied liegt im Detail. Es ist zugegeben etwas knifflig, zu verstehen, was daran verschieden ist.

Was ist Meditation?

Unter dem Oberbegriff Meditation kann man sehr vieles verstehen. Dazu zählt eine Vielzahl an geistigen Übungen. Kontemplation fällt da auch darunter. Man könnte sagen, jede Kontemplation ist auch eine Meditation. Aber nicht jede Meditation ist eine Kontemplation.

Wir verbinden heutzutage mit Meditation meist eine Übung, bei der jemand im Schneidersitz dasitzt. Man hat die Augen geschlossen, atmet ruhig und versucht innere Stille zu finden. Wir denken also spontan an irgendwelche Entspannungsübungen.

Und in der Tat sind die traditionellen Meditationen aus dem ostasiatischen Raum so aufgebaut. Man kann hierzu in passive und aktive Meditation unterscheiden. Genaueres dazu erfährst du in folgendem Artikel.

Passive Meditation – so gestaltet sie sich

Bei den passiven Formen gibt es die Achtsamkeits- und die Konzentrationsmeditation. Bei der Achtsamkeitsmeditation beobachtet man die Gedanken, die entstehen, ohne ihnen anzuhaften.

Es geht darum, ganz im gegenwärtigen Moment zu sein. Ziel ist es, auftauchende Gedanken nicht zu bewerten und sie weiterziehen zu lassen. Ebenso geht man auch mit Gefühlen oder Körperwahrnehmungen um, die spontan entstehen.

Man übt, auf eine gewisse Distanz zu dem zu gehen, was auftaucht. Auf diese Weise schafft man nach und nach eine Beruhigung und Leerung des Geistes.

Bei der Konzentrationsmeditation richtet man seine Aufmerksamkeit auf bestimmte Stellen des Körpers. Weit verbreitet sind bspw. Atemübungen. So kann man die Aufmerksamkeit auf die Nasenspitze richten und wahrnehmen, wie die Luft durch die Nasenlöcher strömt. Beim Ausatmen ist sie wärmer als beim Einatmen.

Populär sind auch die Body-Scans. Dabei handelt es sich eher um eine moderne Form der Meditation. Hierzu bewegt man sich mit der Achtsamkeit über die verschiedenen Bereiche des Körpers einmal durch den ganzen Körper hindurch.

Aktive Meditation

Bei aktiven Meditationen handelt es sich um verschiedene Übungen mit körperlichen Bewegungen oder achtsamen Handlungen.

Bekannt ist hier Yoga. Eigentlich versteht man darunter eine philosophische Lehre. Im Yoga gibt es jedoch die Asanas. Das sind die charakteristischen Körperstellungen, die man heute umgangssprachlich als Yoga bezeichnet.

Kontemplation als Weg zur Erkenntnis

Kontemplation wird auch als Betrachten bezeichnet. Dabei geht es aber nicht darum, sich irgendwelche Objekte anzuschauen. Nein, es geht um die Betrachtung von Themen oder in den Religionen auch um die Betrachtung von Gottheiten. Auch das meint, eine Auseinandersetzung mit ihrer Bedeutung und ihrem Wirken.

Kontemplation findet man aber häufig in der Philosophie. Insbesondere in der griechischen. Kontemplation ist das, was Philosophen üblicherweise praktizieren. Das heißt, dieses typische Nachdenken über ein philosophisches Thema, wie z.B. einer Sinnfrage.

Oft wurden solche Gedankengänge dann später auch schriftlich festgehalten.

Kontemplation stellt eine von mehreren Formen dar, wie man sich mit geistigen Themen beschäftigen kann. Sie steht dem Diskurs bzw. der Diskussion und der Praxis gegenüber

Was ist der Unterschied zwischen Kontemplation und Diskurs?

Bei einem Diskurs, später auch Diskussion genannt, unterhalten sich zwei Philosophen miteinander über ein Thema. Das Wort wird hin- und hergereicht. Es gibt Rede und Gegenrede. Argumente werden ausgetauscht. Jeder bringt seine Ideen ein und man ergänzt einander.

Es ist schließlich keine neue Erkenntnis, dass zwei Köpfe mehr wissen als einer. Jeder hat ein anderes Wissen und auch andere Erfahrungen.

Auch diese Diskussionen wurden oft niedergeschrieben, mit ihrem Verlauf und ihrem Ergebnis. So kann man sie in späteren Zeiten wieder aufgreifen und weiter diskutieren. Man hat dann den die Möglichkeit, auch nachzuvollziehen, wie man zu gewissen Ansichten gelangt ist.

Man erkennt, dass mindestens zwei Personen mit teils sehr unterschiedlichen Meinungen diskutiert haben. So weis man, dass dieses Thema nicht einfach eine Einzelmeinung aus der damaligen Zeit darstellt. Man musste also damals schon Kompromisse eingehen.

Somit ist ausgeschlossen, dass es sich um eine extreme, einseitige Position handelt. Jeder musste sich Gegenargumente anhören. Und so kam es dazu, dass man auf so manche Unstimmigkeit in der eigenen Sicht hingewiesen wurde und etliches davon zu relativieren hatte.

Was ist Dialektik?

Eine ähnliche Form der Auseinandersetzung mit einem Thema, wie der Diskurs, ist die Dialektik. Es handelt sich dabei um eine Gegenüberstellung von Gegensätzen, das Erörtern von Vor- und Nachteilen. Eine ist eine Form allerdings, die auch allein ausgeführt werden kann und damit eben nicht zu so ganz ausgeglichenen Ergebnissen führt.

Die Kontemplation in den Religionen

Die Kontemplation ist ein intuitives Nachdenken. Ein Nachdenken, bei dem man nicht einmal alleine über Für und Wider diskutiert. Es geht darum, weniger mit dem Verstand nachzudenken. Wie soll das gehen? Und sind die Ergebnisse solchen Denkens sinnvoll?

Es ist eben die Überzeugung der damaligen Philosophen und vor allem auch der Religiösen gewesen, dass man unbedingt auch emotional zu Erkenntnissen gelangen muss. Natürlich nicht nur. Es gab ja auch den Diskurs als rationales Gegenstück.

Aber gerade im frühen Christentum war man der Ansicht, dass man für göttliche Erkenntnis und zur Klärung von Glaubensfragen nicht allein den Verstand einsetzen kann. Und hier sieht man jetzt auch wieder eine Gemeinsamkeit zu den Meditationen, der fernöstlichen Tradition.

Man könnte sagen, ein Erlangen von Erkenntnis durch Fühlen. Dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied. Im Buddhismus z.B. ist man überzeugt, die Erkenntnis in sich selbst, in seinem Inneren zu finden.

In den Religionen spielen hingegen die Schriften eine wichtige Rolle. Fast immer wurde als Vorbereitung der Kontemplation in ihnen gelesen. Die Kontemplation war dann das emotionale Nachdenken über das Gelesene.

Anders ausgedrückt: Man geht mit dem Text in Resonanz, man lässt ihn auf sich wirken und fühlt in sich hinein, was geschieht.

Kontemplation oder Praxis?

Die Kontemplation war als religiöse Übung auch ein Gegenstück, zur praktischen Umsetzung. Über die verschiedenen Formen der religiösen Ausübung gab es auch manche Streitigkeiten zwischen den Gläubigen.

So hatten z.B. viele frühe Christen die Auffassung vertreten, dass die praktische Umsetzung das wäre, was in der Religion zählt. Zur damaligen Zeit gab es einige Philosophen, die zum Christentum konvertiert waren. Sie übertrugen nun ihre frühere philosophische Praxis der Kontemplation auf die Bibel.

Anders formuliert: Sie hatten keine Lust, praktisch tätig zu sein. Sie wollten lieber nachdenken und fühlen.

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Nico

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