Entspannen durch Schreiben: 4 interessante Wege

Hast du schon einmal daran gedacht, dich nur durch Schreiben zu entspannen? In diesem Artikel verrate ich dir 4 einfache Strategien zum Entspannen durch Schreiben.

Welche Entspannungsmethoden kennst du? Und welche hast du schon selbst ausprobiert? Autogenes Training, progressive Muskelentspannung und Meditation sind sehr bekannte Verfahren. Doch nicht alle können sich damit anfreunden. Vielleicht hast du bisher auch nicht immer nur positive Erfahrungen mit den verschiedenen Methoden gemacht.

Warum nicht einmal etwas anderes probieren, wie z.B. Entspannen durch Schreiben? Dabei geht es ja auch nicht nur darum, ruhig zu werden. Denn für viele stellen die klassischen Entspannungsverfahren eine Herausforderung dar. Vielen fällt es schwer, sich mitten am Tag zum Ruhigsein zu überwinden.

Die Übungen erscheinen langweilig und so hat man oft keine Lust sie zu machen. Man muss sich regelrecht durchringen und dabei sollte man die Übungen doch wiederholt machen, um einen Trainingseffekt zu erzielen.

Schreiben ist da schon etwas aktiveres. Es ist kreativ und unterhaltsam. Man wird von den sorgenvollen Gedanken des Alltags effektiv abgelenkt und Grübeln wird unterbunden.

Außerdem hat man auch ein Ergebnis. Man hat etwas kreatives geschaffen. Einen Text, eine Geschichte, die man anderen zeigen oder selbst zu einem späteren Zeitpunkt nochmals lesen kann, wenn man das möchte.

Es ist wie bei allem: Man muss es selbst für sich herausfinden, ob schreiben der richtige Weg für einen ist, um Entspannung zu finden. Vielleicht ist es auch zu anstrengend und die Hand bekommt einen Krampf. Möglicherweise tut man sich schwer, sich etwas einfallen zu lassen.

Deswegen stelle ich hier ganz verschiedene Methoden vor, um mithilfe des Schreibens zu entspannen.

1. Kreatives Schreiben

Beim kreativen Schreiben sind dir keine Grenzen gesetzt. Du kannst erfundene Kurzgeschichten schreiben oder auch Sachtexte. Allein du bestimmst die Länge. Du kannst einen Text für ein Rollenspiel schreiben, wo alles aus wörtlicher Rede besteht.

Du kannst auch eine Abhandlung zu einem Thema, zu einem Problem schreiben oder du versuchst dich in einem Kommentar zu einem aktuellen Sachverhalt.

Nicht vergessen möchte ich, dass du auch Gedichte oder Liedtexte verfassen kannst.

Du entscheidest letztlich, ob der Text von anderen gelesen werden soll oder nicht. So hat man zwar bei einem Text, der nur für einen selbst bestimmt ist keinen Druck. Allerdings gibt man sich bei Texten für Andere mehr Mühe. Du kannst dir Gedanken machen, wer den Text lesen soll und was du den Menschen in welcher Form mitteilen möchtest.

Es besteht die Möglichkeit den Text handschriftlich oder am PC zu verfassen. Vielleicht ist aber auch das Schreiben auf einer alten Schreibmaschine ein besonderes Erlebnis.

Was ich nicht empfehle

Ich möchte an dieser Stelle auf ein paar Formen des Schreibens eingehen, die sich meiner Meinung nach nicht zum Entspannen eignen und die ich auch nicht als kreative Leistung erachte. Das sind vor allem Chats, Kurznachrichten und Kommentare auf irgendwelchen Sozialen Medien, Portalen und Foren im Internet.

Ich habe oben von Kommentaren geschrieben. Damit meine ich aber keine YouTube-Kommentare oder ähnliches, sondern längere Abhandlungen.

Die Textschnipsel auf Social Media kennen keine Rechtschreibung. Es ist eigentlich gar kein Text mehr. Vielmehr handelt es sich um einen Morsecode aus Abkürzungen und Emojis. Von Schreiben kann auch nicht mehr die Rede sein. Man tippt ein, zwei Buchstaben in das Smartphone ein und bekommt Wörter vorgeschlagen, von denen man dann eines auswählt.

2. Automatisches Schreiben

Bei dieser Methode, die auch Écriture automatique genannt wird, geht es darum, durch Schreiben in einen meditativen Zustand zu kommen. Der Text der dabei entsteht hat überhaupt keine Bedeutung. Es geht nur um den Akt des Schreibens.

Setze dich für diese Methode in einen ruhigen Raum und entspanne dich ein wenig, bevor du beginnst. Die Technik des automatischen Schreibens erfolgt mithilfe eines Stifts und Papier und nicht an einer Tastatur.

Notiere, was dir als erstes in den Kopf kommt. Schreibe spontan das auf, was dir durch den Sinn geht. Ziel ist es, völlig Frei ohne irgendwelche Regeln und Ansprüche zu schreiben.

Der Inhalt muss nicht logisch sein, der Text ist nicht für andere vorgesehen, er kann sogar vernichtet werden. Die Rechtschreibung ist egal und auf schöne Schrift kommt es auch nicht an.

Ich stehe dieser Methode eher skeptisch gegenüber. Denn Entspannen durch Schreiben ist nicht alles. Meiner Ansicht nach sollte man sich eine korrekte Schreibweise, einen guten Sprachstil und eine leserliche Schrift aneignen und auch aufrecht erhalten.

3. Dankbarkeitstagebuch schreiben

Es ist hilfreich, allgemein ein Tagebuch zu führen oder speziell ein Dankbarkeitstagebuch. Auf dieses Thema bin ich auch schon in einem anderen Artikel eingegangen, zu dem du hier gelangst: Dankbarkeit gegen Stress

Beim Dankbarkeitstagebuch geht es darum, jeden Abend 5 Dinge des Tages aufzuschreiben, für die man dankbar sein kann. Gerne auch mehr. So entwickelt man die Fähigkeit, auch die kleinen positiven Dinge des Alltags besser zu erkennen. Man übt sich in Wertschätzung.

Wieso soll das entspannend sein? Nun, Stress entsteht häufig durch negative Gedanken und Bewertungen. Ein Dankbarkeitstagebuch trainiert die Sicht auf das Positive. Wer regelmäßig notiert, was angenehm war und gut gelaufen ist, entwickelt die Fähigkeit, automatisch viel mehr Positives im Alltag zu erkennen.

Die Folge ist, dass wir weniger in Stress geraten und mit anspruchsvollen Situationen gelassener umgehen.

4. Frust notieren und entsorgen

Diese Methode ist wieder eine ganz andere, als die drei davor beschriebenen. Hierbei muss man keine langen Texte schreiben. Sie dient als schnelles Verfahren gegen Stress und ist nicht dazu gedacht, Jahre nach dem Problem zum Schreiben zu beginnen und die längst überwundene Schwierigkeiten wieder herauszuholen.

Wer einen aktuellen Konflikt hat, kann in wenigen Sätzen oder auch Stichworten den Frust zu Papier bringen. Möchtest du etwas ausführlicher Schreiben, so ist auch das erlaubt. Aber übertreibe es nicht. Verbringe mit dem ganzen Prozedere nicht zu viel Zeit.

Der Aufschrieb darf wirklich emotional und energisch sein. Es geht hier nicht um eine vollständige Beschreibung aller Details und um maximale Sachlichkeit. Mit dem Text müssen andere überhaupt nicht einverstanden sein.

Nachdem du fertig bist mit dem Aufschrieb, kommt nun der zweite Teil der Methode, der allerdings wichtig ist. Schaffe nun den Zettel aus dem Weg. Lese den Text nicht noch einmal durch, auch nicht in Zukunft. Zerreiße das Papier, schiebe es in einen Aktenvernichter oder sperre es weg.

Fazit: Ist Entspannen durch Schreiben eine Alternative?

Ich denke schon. Entspannen durch Schreiben kann für all jene interessant sein, für die Meditation und co. zu langweilig sind. Schreiben ist ein ein kreativer Prozess. Es schafft meditative Zustände, hilft eine positive Sicht auf die Welt zu entwickeln und unterstützt dabei, Energie abzulassen.

Nico

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