Meditation ohne einschlafen – 5 Tricks, um wach zu bleiben

Ist es dir schon passiert, dass du beim Meditieren eingeschlafen bist? Oder du warst kurz davor wegzunicken und konntest dich nicht konzentrieren? Im heutigen Artikel erkläre ich, wie es dazu kommt und mit welchen Tricks eine Meditation ohne Einschlafen gelingen kann.

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Warum schläft man beim Meditieren ein?

Weshalb besteht die Tendenz dazu, bei einer Meditation nicht wach zu bleiben? Diesem Problem begegnen vor allem Neulinge im Meditieren. Vielen Anfängern fehlt eben noch die praktische Erfahrung.

Wir sind es schlicht und ergreifend gewöhnt, einzuschlafen, nachdem wir eine Weile die Augen geschlossen haben. Das sind Abläufe, die wir unzählige Male wiederholt haben und die tief in uns abgespeichert sind.

Wir kennen diesen Vorgang gar nicht, dass wir längere Zeit die Augen schließen, für etwa 15-20min und dabei wach bleiben wollen.

Beim Einschlafen spielt auch das Entspannen der Muskulatur eine Rolle. Anfänger, die im Sitzen meditieren, beklagen sich oft darüber, dass sie die Körperspannung nicht halten können. Sie sind vielleicht noch nicht so weit, dass sie einschlafen, aber kurz davor.

Es ist für viele eben ungewöhnlich, bei geschlossenen Augen den Geist zu beruhigen und dabei weiterhin aufrecht zu sitzen und die Muskelspannung zu halten.

Die Teilprozesse Hinlegen, Augen schließen, Muskeln entspannen und Einschlafen gehören für die meisten von uns zusammen.

Dabei muss man auch noch einmal klären, was eine Meditation im klassischen Sinne überhaupt ist.

Was ist das Ziel der Meditation?

Meditationen sind Geistesübungen in vielfältiger Form. Ich möchte dabei keine Varianten ausschließen und behaupten, das sei keine Meditation. Auch moderne Formen, wie geführte Meditationen, gehören dazu.

Eine Meditation kann auch eine Kontemplation sein, bei der man über ein spirituelles, religiöses oder philosophisches Thema nachdenkt.

Doch ich möchte mich hier einmal auf traditionelle Achtsamkeitsmeditationen beschränken. Diese stellen keinen Halbschlaf und auch keine Trance dar. Worin der Unterschied zwischen Meditation und Hypnose besteht, erfährst du in folgendem Artikel.

Im Zustand einer Meditation sind wir hoch konzentriert. Wir befinden uns ganz im Hier und Jetzt. Dabei richten wir unsere vollständige Aufmerksamkeit auf ein Meditationsobjekt, wie z.B. den Atem.

Auch an der Hirnaktivität lässt sich anhand der EEG-Wellen feststellen, dass Trance oder Schlaf etwas ganz anderes ist, als Meditation.

Wer also eine Meditation nutzen möchte, um einzuschlafen, meditiert nicht im traditionellen Sinne.

Man kann natürlich eine Meditation machen, bevor man zu Bett geht. Dabei meditiert man im Sitzen und beruhigt die Gedanken, in dem man auf die Atmung achtet. Mit solch einem Abendritual bringt man den Geist zur Stille und kann danach besser ein- und durchschlafen.

Die Schlafqualität wird sich auch verbessern, wodurch man am nächsten Tag ausgeglichener ist und mehr Energie hat.

Geführte Meditationen mit Audioaufnahmen, die heute sehr populär sind, stellen eigentlich keine Meditation im traditionellen Sinne dar. Sie sind eher als Hypnose zu verstehen. Doch bei diesen geführten Meditationen gibt es auch wieder Unterschiede.

Geführte Meditationen, bei denen wenig gesprochen wird und die nur dazu auffordern, die Achtsamkeit immer wieder auf den Atem oder ein anderes Objekt zu lenken, kommen einer traditionellen Meditation schon nahe.

Geführte Meditationen mit Fantasiereisen und vielfältigen geistigen Bildern entsprechen hingegen mehr einer Hypnose.

Wie kann man meditieren, ohne dabei einzuschlafen?

1. Vorbereitung der Meditation, um dabei nicht einzuschlafen

Hierbei kommt es darauf an, was du vor der Meditation machst. Wenn du müde bist, z.B. am frühen Morgen, dann können bestimmte Gymnastikübungen dich in Schwung bringen. Du kannst dafür jeglichen Sport machen, der dir gefällt.

Wenn du im Rahmen der Meditation bleiben möchtest, kannst du auch ein paar einfache Yoga-Übungen machen.

Zu empfehlen ist auch, reichlich Wasser zu trinken, um wach zu werden. Natürlich kann es dann sein, dass du während der Meditation zur Toilette musst, aber das ist nicht weiters schlimm. Dann unterbrich die Meditation eben und setze sie anschließend fort.

Alternativ dazu kannst du auch vor der Meditation einen Text lesen, Lieder singen oder gewisse Mantras bzw. Suggestionen aufsagen, die dich in einen wachen, klaren Zustand bringen.

2. Die richtige Art von Meditation auswählen, um wach zu bleiben

Ich gehe davon aus, dass du nicht das Problem hast, bei einer aktiven Meditation wie Yoga einzuschlafen. Wahrscheinlich möchtest du wissen, wie man bei einer stillen Meditation wach bleibt.

Aber in diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass Meditation mehr ist, als nur mit geschlossenen Augen im Lotossitz den Atem zu beobachten.

Wie gesagt, sind Yoga-Übungen auch Meditation. Daneben existieren noch mannigfaltig andere Formen der Meditation, wie den Kinhin, eine Gehmeditation. Dabei schreitet man achtsam und langsam umher und richtet die Aufmerksamkeit auf die Füße, wie sie den Boden berühren.

Man kann dabei trotz Schuhsohle den Untergrund erspüren und wahrnehmen, welches Geräusch beim Auftreten entsteht. Ohne Schuhe ist die Wahrnehmung natürlich noch intensiver. Zu der Frage Muss man eine Meditation barfuß machen? habe ich einen Artikel geschrieben. Einfach jetzt hier klicken!

Beim Kinhin geht außerdem noch darum, die Schritte mit der Atmung zu synchronisieren. D.h. beim Einatmen einen Schritt zu machen und beim Ausatmen einen weiteren Schritt.

3. Im Sitzen meditieren, um nicht einzuschlafen

Diesen Punkt halte ich für sehr wichtig. Du musst nicht unbedingt einen traditionellen Lotossitz einnehmen. Aber ich empfehle das Sitzen als bevorzugte Meditationshaltung. Stehen oder gehen ist auch in Ordnung.

Aber von einer Meditation im Liegen rate ich ab, wenn du das Problem hast, beim Meditieren einzuschlafen. Wie oben beschrieben, triggert das Hinlegen mit geschlossenen Augen regelrecht das Einschlafen.

Beim Sitzen ist es für die Meditation ratsam, eine aufrechte Haltung mit geradem Rücken einzunehmen und auch den Kopf nicht abzusenken.

4. Augen beim Meditieren offen halten, um wach zu bleiben

Ob man mit geöffneten oder geschlossenen Augen meditieren sollte, habe ich schon einmal in einem anderen Artikel tiefgehend thematisiert, zu diesem gelangst du hier.

Damals habe ich mich noch mehr für das Meditieren mit geschlossenen Augen ausgesprochen. Inzwischen sehe ich aber bei beiden Varianten große Vorteile und ich meditiere auch selbst zeitweise mit offenen Augen und zeitweise mit geschlossenen Augen.

Die allermeisten traditionellen Meditationen werden mit geschlossenen Augen durchgeführt. Mit geöffneten Augen gelingt es meiner Meinung nach leichter, dem gedanklichen Abschweifen zu widerstehen.

Man hat somit im Außen immer wieder Anker, auf die man sich konzentrieren kann. Das sind Punkte und Objekte, auf die man sich fokussiert, um immer wieder aus den Gedanken herauszutreten.

Gerade wenn du das Problem hast, beim Meditieren einzuschlafen, dann kann eine Meditation mit offenen Augen besonders hilfreich sein.

5. Die richtige geführte Meditation machen, um nicht einzuschlafen

Es gibt natürlich auch geführte Meditationen, die extra dazu dienen, einen einschlafen zu lassen. Bei anderen, besonders beruhigenden Audio-Aufnahmen kann dies jedoch auch geschehen. Gerade wenn jemand mit einer sehr ruhigen und langsamen Stimme spricht, passiert es schnell, dass man wegnickt.

Um beim Meditieren wach zu bleiben, ist es hilfreich, eine geführte Meditation auszuwählen, die zum Thema eine Belebung, Vitalisierung oder Energetisierung hat.

Wie gesagt, ist hier die Grenze zu Hypnose fließend und es handelt sich oftmals nicht um eine Meditation im traditionellen Sinne. Denn gerade traditionelle Achtsamkeitsmeditationen sind es, die uns wach bleiben lassen.

Eine geführte Meditation zur Achtsamkeit halte ich dann für geeignet, wenn sie ausreichend Phasen der Stille hat. Wenn immer wieder ein Gong ertönt und eine Stimme daran erinnert, auf die Atmung zu achten.

In aller Regel besteht die „Gefahr“ bei vielen geführten Meditationen darin, sich einlullen zu lassen.

Meiner persönlichen Erfahrung nach bleibe ich ohne geführte Meditation leichter wach als mit einer solchen. Bisher ist es mir nur bei geführten Meditationen passiert, dass ich eingeschlafen bin, nicht aber bei stillen Meditationen.

Finde es also selbst heraus, welche Meditation dich besser wach hält – ob stille oder geführte Meditation. Probiere verschiedene geführte Meditationen aus, um selber die Erfahrung zu machen, bei welcher Meditation du nicht einschläfst.

Nico

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