Die Atmung stellt bei der Meditation ein zentrales Element dar, wenn nicht sogar das wichtigste. Die Beachtung des Atems führt uns heraus aus den Gedanken ins Hier und Jetzt. Viele fragen sich nun, ist es besser, durch die Nase oder den Mund bei der Meditation zu atmen? Das möchte ich heute klären.
Um die Antwort schnell zu geben: Es ist bei der Meditation besser, durch die Nase zu atmen. Warum das genau so ist und wie du optimal atmest, erfährst du in diesem Artikel.
Außerdem verrate ich dir, mit welchen speziellen Atem-Techniken du auch im Alltag außerhalb einer Meditation den Atem nutzen kannst, um schnell zur Ruhe zu kommen.
Inhalt
Warum ist Nasenatmung gesünder als Mundatmung?
Bevor ich erkläre, warum Nasenatmung entspannender ist, möchte ich zunächst ein paar geniale Vorteile erklären, die Nasenatmung gegenüber Mundatmung gesünder macht.
In erster Linie ist eine Atmung durch die Nase für uns deshalb besser, weil dabei die Luft gefiltert, gewärmt und angefeuchtet wird.
Alle 3 Eigenschaften tun der Lunge und auch dem Hals gut. Nämlich, wenn die Luft sauber, warm und feucht ist.
Wie reinigt die Nase die Luft?
In den Nasenflügeln befinden sich viele kleine sog. Flimmerhärchen. Diese haben einen wirksamen Filtereffekt. Partikel in unterschiedlichen Größen, sowie Staub und Schutz können mithilfe dieser Härchen effektiv eingefangen werden.
Somit gelangen keine Fremdkörper in das Innere. Auf diese Weise werden die Schleimhäute und auch die Lunge nachhaltig geschützt.
So erwärmt die Nase die Luft
In der Nasenschleimhaut befindet sich ein Netz aus Blutgefäßen. Strömt die Luft an diesen vorbei, so erhöht sich ihre Temperatur deutlich.
Es ist allgemein bekannt, dass warme Luft unserer Lunge besser bekommt als kalte.
Auf die Weise macht die Nase die Luft feucht
Wenn die Luft tiefer in die Nase strömt, durchfließt sie auch die Nasenhöhlen. Dort befindet sich ein Schleimfilm, der die Luft feuchter werden lässt.
Auch feuchte Luft ist für unsere Lungen angenehmer als trockene. [1]
Warum riechen mit der Nase gut für uns ist
Es ist klar, dass wir nur durch die Nase Gerüche wahrnehmen können und nicht durch den Mund. Auf diese Weise stellen wir auch fest, ob es unangenehm riecht.
Wenn die Luft an einem bestimmten Ort oder in einem Raum schlecht ist, dann stellen wir das mithilfe unserer Nasenatmung fest. In der Folge beginnen wir den Raum zu lüften oder wir verlassen den Ort oder wir ergreifen irgendeine andere Maßnahme gegen die schlechte Luft.
Wer hier durch den Mund atmet und gar nicht bemerkt, in welch schlechter Luft er sich befindet, wird auch nichts dagegen unternehmen. Und das ist definitiv nicht gut für uns.
Welche Bedeutung hat der Atem bei einer Meditation?
Bei der Meditation geht es so gut wie immer um Achtsamkeit. In vielen Meditationstechniken richtet man diese auf den Atem. Atemmeditationen finden wir auch in etlichen Formen in den buddhistischen und hinduistischen Traditionen. Es ist also keine neue Technik.
Um die Rolle der Atmung beim Meditieren zu klären, muss man sich zunächst einmal damit befassen, warum überhaupt Achtsamkeitsmeditationen gemacht werden.
Diese Meditationen dienen dazu, aus den Gedanken herauszutreten. Es geht darum, die Gedanken zu beruhigen und Stille in den Geist zu bekommen. Das hat auch verschiedene positive Einflüsse auf unseren Körper.
Die Beruhigung der Gedanken führt zu körperlicher Entspannung.
In der Zen-Meditation versucht man aber nicht, zwanghaft Ruhe im Kopf herzustellen. Es geht darum, einen Mittelweg zu finden. D.h. weder die Gedanken zu verdrängen noch ihnen anzuhaften.
Man lässt die Gedanken auftauchen und anschließend wieder ziehen.
Für diese Übung kann man auch auf den nächsten Gedanken warten. Wenn er auftaucht, bemerkt man ihn und man kehrt anschließen wieder zur Achtsamkeit auf die Atmung zurück.
Diese Übung wird auch manchmal Mauselochübung genannt. Denn sie erinnert an eine Katze, die neben einem Mauseloch sitzt und darauf wartet, dass die Maus herauskommt. Und so warten wir auch darauf, dass der nächste Gedanke kommt.
Wie der Atem als Anker bei der Meditation dient
Wie eben erwähnt, kann der Atem genutzt werden, um aus den Gedanken wieder herauszutreten. Man richtet die Aufmerksamkeit auf den Körper und die Atmung und begibt sich damit ganz ins Hier und Jetzt. So verlässt man die Gedanken, die um die Vergangenheit oder die Zukunft kreisen.
Wenn es dir, aus welchem Grund auch immer, nicht möglich sein sollte, auf den Atem zu achten, dann gibt es natürlich auch Alternativen. Dazu kann ich folgenden Artikel empfehlen: Meditation ohne den Atem zu beachten – 4 gute Alternativen
So eine Alternative kann sein, dass du auf irgendeinen Bereich deines Körpers achtest. Wenn du sitzt, ist es dir z.B. möglich, die Aufmerksamkeit auf die Sitzfläche und die Rückenlehne zu richten.
Doch zurück zur Atemmeditation. Es existieren mehrere Möglichkeiten, wie du den Atem als Anker nutzen kannst, um immer wieder deine Gedanken zu verlassen.
Meditation mit Beobachtung der Bauchatmung
Bei dieser Übung geht es darum, tief in den Bauch und nicht in die Brust zu atmen. Beim Einatmen hebt sich die Bauchdecke und beim Ausatmen senkt sie sich wieder. Konzentriere dich auf diese Bewegungen.
Wenn du möchtest, kannst du dabei auch eine Hand auf den Bauch legen und die andere auf die Brust, um dir die Atembewegungen noch bewusster zu machen.
Die Nasenatmung beim Meditieren beobachten
Eine weitere Möglichkeit einer Atemmeditation besteht darin, den Luftstrom durch die Nasenlöcher zu beobachten. Du wirst feststellen, wie die Luft, die du durch die Nasenlöcher einatmest, kälter ist als die Luft, die beim Ausatmen wieder herausströmt.
Achte bitte genau darauf, wie die Luft beim Einatmen nach oben und beim Ausatmen nach unten strömt.
Wie uns der Atemrhythmus beruhigt
Gleichmäßige, langsame Rhythmen bzw. Muster haben auf uns einen wohltuenden und beruhigenden Einfluss. Ordnung und Struktur sind etwas, dass uns guttut. Wir finden diese Ordnungen z.B. auch in der Natur, wenn wir uns die Blätter einer Blüte ansehen.
Einen solchen gleichmäßigen und ruhigen Rhythmus stellt auch unser Atem dar. Wir haben ihn immer dabei und können auf ihn bewusst achten, um uns zu beruhigen.
Warum Nasenatmung Entspannung bedeutet
Hast du schon beobachtet, dass wir durch die Nase tendenziell etwas langsamer atmen als durch den Mund. In Ruhe mag es möglich sein, dass eine Atmung durch den Mund ebenfalls langsam sein kann.
Aber eine wirklich sehr schnelle Atmung ist kaum durch die Nase möglich.
Eine schnelle Mundatmung versorgt uns mit viel Sauerstoff. Wenn wir uns intensiv bewegen, z.B. beim Sport, mag das sinnvoll sein. Wenn wir aber still sitzen oder bewegungslos stehen, dann ist dies nicht angebracht.
Der Sauerstoff wird also nicht verbraucht. Unser Herz schlägt schneller, unser Blutdruck steigt und wir geraten in Stress. Dadurch wird auch wieder die Atmung schneller. Es ist ein Teufelskreis.
Ein weiterer Grund also, um zur Beruhigung auf eine Atmung durch die Nase zu setzen. So haben wir keinen Sauerstoffüberschuss und kommen wieder schneller zurück zur Entspannung.
Doch Entspannung hängt nicht nur allein von der Atmung ab. Wenn du wissen willst, worauf es noch ankommt, dann klicke hier.